39,90 :: Jan Kounen (Start 31.7.)
Koksen, saufen und vögeln und Geld verprassen — es ist wohlfeil, mit Klischees satirisch auf die Scheinwelt der Werbung sowie die Dekadenz der Macher und Models einzuprügeln. Doch so simpel ist Jan Kounens („Doberman“) Adaption des Romans von Frederic Beigbeder letztlich nicht. Der Yuppie-Kreative Octave (Jean Dujardin) will nach Jahren der Heuchelei, Exzesse und Abstürze aus Liebe seinen Egotrip beenden, ätzt gegen seine Branche und lässt dennoch die Frage offen, ob er ein Zyniker oder Anarchist ist. Denn der Zuschauer kann zwischen drei Enden wählen, die alle vergiftet scheinen, je nach persönlicher Ansicht. Was ist Wirklichkeit, was Wahn? Wie „Natural Born Killers“ schüttelt einen diese visuell experimentelle „French Psycho“-Groteske ohne moralisches Ausrufezeichen höllisch durch. Die Welt ist kaputt und verlogen, sieht aber so schön aus wie ein Joghurt-Spot.