4. Pulp – We Love Life :: Die 100 besten Alben

Mehr als drei lange Jahre hatte die Band Pulp mit Langzeit-Produzent Chris Thomas an einer neuen Platte gefeilt, ehe Jarvis Cocker die Bänder entnervt auf den Müll schmiss und nach langwieriger Bettelei Scott Walker an Bord holen konnte. Der tauchte die Songs behutsam in die für ihn typische orchestrale Opulenz und rückte sie ins Zwielicht: Die achtminütige Irrfahrt „Wickerman“ führt eindrucksvoll Beweis, doch auch „Roadkill“ und „Bad Cover Version“ nehmen den Atem.

Seinen Hang zum Zynismus lebt Cocker auf „I Love Life“ genüsslich aus: „Mum and dad have sentenced you to life/ Don’t think twice, it’s the only reason I’m alive/ I feel alright as long as I don’t forget to breathe/ Breathe in, breathe in, breathe out“. „Sunrise“ beginnt zunächst verhalten, bäumt sich aber in einem furiosen Finale auf. Cocker singt verächtlich: „I used to hate the sun because it shone on everything I’d done/ Made me feel that all that I had done was overfill the ashtray of my life.“

Leider zeigte sich der Walker-Effekt auch von seiner bekannten negativen Seite: Das Album erwies sich trotz jubilierender Kritiker als kommerzielle Katastrophe.

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