Among The Grey :: Für den wohl fälligen Schritt auf der Karriereleiter, hinauf zu den anderen Sternen, wirft Miss Mize hinderlichen Ballast ab. Den mittleren Namen Marie etwa, die Lo-Fi-Anmutung, den introspektiven Gestus, das Mädchenhafte. Wie Laura Marling, ihre britische Schwester im Geiste, gönnt sie sich nun Ambitionen, wie diese droht sie sich zu verkünsteln. „Among The Grey“ erinnert mit seinen ausgefeilten Song-Dramaturgien, seinen weiten Spannungsbögen und kaskadenhaften Tonsetzungen nur noch entfernt an die selbstgenügsamen Statements ihrer 10-Inch-EP „We Don’t Need“, alles ist jetzt arrangiert wie in einem Schaufenster und ruft: „Begehre mich!“ Und natürlich erliegt man der Verlockung, zu hübsch singt die Sirene, zu klug sind ihre Songs, um achtlos daran vorüberzuschlendern. Leider geht der Hochglanz zulasten von Emphase, das Entworfene ist nunmal kein Freund des Entrückten. Was bleibt, ist indes nicht wenig: ein paar wirklich schöne Songs in feinen Settings aus Fingerpicking und Synth-Säuseln, hier und da aufbrausend, nie jedoch unbequem, stets ausgepolstert mit Orgel und Steinway, mit Streichern, Saxofon, Trompete und Posaune. „As It Comes“ jazzt gar ein wenig, doch wie überall auf dieser Platte bleibt auch hier die Musik im Unverbindlichen, ganz so wie das Cover-Artwork aus zerfließenden Wasserfarben. (Yep Roc)

The Apartments

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