Angel Eyes – Regie: Luis Mandoki

(Start 25.1O.)Bei seinem Gefiihlskitsch „Message In The Bottle“ war Mandoki noch knapp an der Unerträglichkeit vorbei geschrammt, was er damals vor allem dem rauen, augenzwinkernden Charme seines Nebendarstellers Paul Newman zu verdanken hatte. Nun hat ihn niemand vor seinem Hang zu entsetzlich übertriebener Schicksalssentimentalität bewahrt, auch nicht der zarte Engelsblick von Jennifer Lopez, deren Filmen verliebte Kritiker schon mal gerne einen Bonus gönnen. Sie spielt die Polizistin Sharon, die hart im Job ist, einsam im Privatleben und zerstritten mit ihrer Familie, seit sie ihren Vater verhaften ließ, weil der ihre Mutter geprügelt hatte. Dann rettet ein merkwürdiger Fremder, der sich Catch (Jim Caviezel) nennt, ihr das Leben. Sie beginnt eine zögerliche Liebesbeziehung mit ihrem somnambulen, spartanisch hausenden, ebenso sensiblen wie verschlossenen Schutzengel – und findet schließlich heraus, dass sie ihn ein Jahr zuvor nach einem Unfall, bei dem seine Familie starb, aus dem Autowrack gezogen hatte. Man ahnt es: Mandoki hat sein peinlich vorhersehbares und peinsam zähes Konstrukt aus Schuldkomplexen und Seelenverwandschaft, Tragödien und Traumata schamlos bei „The Sixth Sense“ geklaut.

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