Aufstieg und Fall des Tommy Blank :: Leider etwas lahmes Konzeptwerk vom Fanta-4-Philosophen

Achtung Konzeptalbum! Thomas D., gutherziger Stuttgarter Rapper, Tierschützer, 2012 mit dem Titel „Brillenträger des Jahres“ ausgezeichneter Kommunarde, versucht sich mit „Aufstieg und Fall des Tommy Blank“ an der von Eminem perfektionierten Idee der künstlerisch zu einem Songzirkel inspirierenden Fake-Biografie, die man einem zusammenfantasierten Alter Ego mitgibt. Leider vergisst er dabei, dass vor allem ausgedachte Biografien aufregend und sexy sein müssen, denn schließlich kennt den Helden (Blank) niemand.

Und so geht der immer gleiche Beat los, während D. und seine Freunde Cäthe, Moses Pelham, Herbert Grönemeyer, Herr Sorge oder Samy Deluxe mal mehr, mal weniger mühsam eine Reihe von Worthülsen rappen/singen („Segen und Fluch“,“Brüder“) zu einer Lebensgeschichte, die das ZDF-Vorabendprogramm erfunden haben könnte: Tommy Blank war ein Hip-Hop-Naturtalent, „absolut kompromisslos“, wollte dennoch keine Platten machen. Dann kamen die Drogen, der flatterhafte Tommy machte sich aus dem Staub und hinterließ D. ein paar Texte. Später wurde sein Bus gefunden. Puh. Hoffentlich fängt Herr D. nicht irgendwann einmal an, Drehbücher zu schreiben. Sonst würde er jeden Dramaturgen zur Verzweiflung treiben.(Columbia) JENNI ZYLKA

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