B.B. King – Ein Leben mit dem Blues

„Ein Leben mit dem Blues“ ist die Autobiographie von B. B. King, zu Papier gebracht von David Ritz, und wurde im amerikanischen Original 1996 veröffentlicht, unter dem Titel „Blues All Around Me“. Ein offenherziges, ja treuherziges Resümee eines übervollen Lebens. „Ich tue mich schwer mit Worten“, beginnt King die Einleitung, „konnte mich nie so ausdrücken, wie ich es wollte. Mein Verstand kämpft gegen meinen Mund an. und die Gedanken bleiben mir im Halse stecken.“ Als Kind waren ihm Tiere die engsten Freunde, von ihnen fühlte er sich verstanden. Später ließ er seine Gitarre für sich sprechen. Doch blieb so vieles ungesagt: „Manche Gedanken sind mir mein Leben lang nicht über die Lippen gekommen.“

B. B. King ist ein einfacher Mann, das wird er nicht müde zu betonen. Mit 70 Jahren „schrieb“ er diese Memoiren, das heißt, er sammelte sich, machte Notizen, erzählte. Leider kenne er nicht „viele gute Wörter“, kokettiert er eingangs. Nicht viele Worte, aber gute. Die David Ritz aufzufächern half. Rekurrierend auf ein Gedächtnis, das den Veteranen selten im Stich ließ. Ob das Trauma seiner schmerzhaften Beschneidung im fortgeschrittenen Alter so ausführlich geschildert werden mußte, sei dahingestellt, doch erweisen sich die meisten Erinnerungen als erhellend oder erheiternd. Als John Lennon zu Zeiten der Beatlemania verlautbarte, er würde gern Gitarre spielen können wie B. B. King, fühlte sich dieser geschmeichelt. „Ich hörte mir die Musik der Beatles ein bißchen genauer an“, so der Gemütsmensch, „konnte allerdings trotzdem keinen Einfluß von mir heraushören.“ Lakonisches und Lustiges über Geld, Gott und Gitarren: keine üble Lektüre. (18 Euro)

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