Babybird :: The Pleasures Of Self Destruction
Popmelancholiker Stephen Jones singt immer noch von der Liebe.
„Put down your cigarettes/ Put down your cider/ Put your drugs down/ Sit down beside her …“ Das muss dann wirklich Liebe sein! Stephen Jones, noch ein knappes Jahr von der 50 entfernt, singt immer noch über diese eine Sache – und in diesem Fall ist seine kleine Tochter Ziel der Zuneigung. Der Zyniker mit Herz, der sich seit seinem Hit „You’re Gorgeous“ 1996 unzählige Male in unterschiedlichen Schreibweisen seiner „Band“ zurückgemeldet hat, bleibt auch auf diesem Album, dem zweiten mit ein bisschen Hilfe des amerikanischen Produzententeams Bruce Witkin & Ryan Dorn, beim Thema: der Anfang, das Kleingedruckte, das Ende, der Mord. Natürlich auch der Suff: Selbstironisch stimmt der Brite den „Song For The Functioning Alcoholic“ an. Obwohl er seinen Brüdern im Geiste, Richard Hawley und Damon „Badly Drawn Boy“ Gough, meistens loyal bleibt und die Fahne des Popmelancholikers hochhält, mag Jones es zuweilen auch härter: Auf „The Jesus Stag Night Club“ meckert er zwischen „Sympathy For The Devil“-Woo-Woos wie Mark E. Smith, während sein großer Fan Johnny Depp Gitarre spielt und das Stück sich zu einem Primal- Scream-artigen Finale vorarbeitet. Das für den Augenblick und vorübergehend beste Stephen-Jones-Album, so ungefähr bis zum nächsten … (Unison/Alive) Frank Lähnemann
Beste Tracks: „The Best Day Of Our Lives“, „A Little More Each Day“