Batman Begins :: Start 16.6.
Alles auf Anfang: Rund 16 Jahre nach seinem ersten Kinoauftritt, zwei Regisseuren, drei Hauptdarstellern und vier Filmen ist Batman an einem weiteren Wendepunkt in seiner Karriere als Superheld angekommen. Christopher Nolan soll ihm neues, echtes Leben einhauchen mit einem Blick in dessen geschundene Seele. Dabei war schon Tim Burtons Interpretation dem Warner-Studio zu düster. Es fürchtete um die Groschen der jungen Zielgruppe und ersetzte ihn durch Joel Schumacher der mit seinen Kirmeseffekten letztlich auch in Ungnade fiel. Mit keinem von Batmans alten Marvel/DC-Kollegen wurde übler umgesprungen. Offenbar mutig geworden durch die Erfolge von Sam Raimis komplexem „Spider-Man“-Porträt und Peter Jacksons auch nicht gerade heiterer „Der Herr der Ringe“-Odyssee, soll der Nachtschwärmer nun mit deutlich härterem Profil reüssieren.
Mit seinen Traumata-Thrillern „Memento“ und „Insomnia“ bot sich Nolan geradezu an, möglichst radikal die angeknackste Psyche von Batman alias Bruce Wayne zu analysieren. Während die anderen Superhelden durch Geburt oder Zufall zu ihrer Berufung gefunden haben, hat er zerquält als selbsternannter Rächer nie so richtig Bock auf seinen Job. Das Drehbuch bleibt allerdings in der ersten Therapiestunde hängen: Nach seinem – bereits bekannten -Schock über den Raubmord an seinen Eltern, woran er sich mitschuldig fühlt, denkt der Millionärserbe als junger Mann lange an Selbstjustiz. Dann haut er ab, reist desorientiert durch die Welt und sucht innere Ruhe schließlich in einem tibetanischen Ninja-Kloster, womit allzu offensichtlich auf den Martial-Arts-Boom geschielt wird.
Die Dynamik des asiatischen Kinos gelingt Nolan zwar nicht. Als Experte für verdrängte Erinnerungen montiert er mit Christian Bale („American Psycho“) als fabelhaft impulsiver Batman aber selbst in Actionszenen suggestive Bilder, die große erzählerische Kraft entwickeln.