Beats
A Guy Called Gerald – Essence (Studio K7)
Gerald Simpson, einst einflussreicher Wegbereiter der Clubszene, hat sich zu einem erfahrenen Chronisten gewandelt Für „Essence“ extrahierte er Bestandteile aus zehn Jahren Dance- und Breakbeat-Kultur und destillierte daraus eine Mixtur, die im Wesentlichen nach Trip Hop und Drum & Bass duftet. Die detailverliebte Produktion entstand über einen Zeitraum von fünf Jahren und glänzt mit hochkarätigen Gastsängerinnen wie Lady Kier, Larnbs Louise Rhodes und Wendy Page – ein sehr schönes Album, 4,0
Mika (Klein Records)
Mikas vielversprechendes Debüt bewegt sich leicht abseits vom regulären Schubladen-Dancefloor. Ruhige, fließende Tracks stehen treibenden, house-orientierten Stücken gegenüber eine süffige Melange, die in den besten Momenten mit Air oder Gus Gus mimalten kann. Die Achilles-Ferse der Produktion sind Sänger, die der differenzierten Song-Programmierung nicht genügend Ausdrucksstärke entgegensetzen können. 3,0
Up. Bustle & Out – Master Sessions 1 (Ninja Tune/Zomba)
Was mit der Formel „Buena Vista Sound plus Bristol-Beats“ zunächst nach einem gefälligen Trend-Cocktail klingt, entpuppt sich schnell als Wolf im Schafspelz. Mit den fettesten Schweine-Orgeln seit langem und höllisch groovenden Echt-Schlagzeug-Loops ist den Musik-Ethnologen unter den Ninjas ein großer Wurf gelungen. Funky Acidjazz steht gleichberechtigt neben folkloristischen Havanna-Impressionen und exzessiven Percussion-Soli. In Anbetracht der anhaltenden Kuba-Euphorie hätte man sich die rein traditionellen Songs allerdings sparen können. 3,5
Looptroop – Modern Day City Symphony (Pias)
Der jüngste Neuzugang in der globalen HipHop Community kommt aus Schweden, und die Jungs lassen es gleich richtig krachen: Mit trockenen Beats, hart aneinander geschnittenen Sample-Collagen und wohldosierten schrägen Loops ist ihnen ein erfrischend eigenständiges Album gelungen. Die drei Front-Rappcr verausgaben sich wütend und rotzig zu den absolut überzeugenden und geradlinigen HipHop-Arrangements.3,0