Beats :: VON CORNELIUS ZINK
Neue Heimat – Electronic Music Made ln Germany (MINISTRY OF SOUND)
Dein Freund, der DJ, hat sie alle. Vielleicht kennst du sie sogar, aus angenehmen Bars – aber ständig an Theken zu fragen, was da läuft, schadet der persönlichen Würde. Die A-Seiten von 31 Maxis der innovativsten deutschen Electronica-Labek hat Ministry Of Sound nun zu einem Taschenkompendium kompiliert: Zwei CDs öffnen den Überblick über digitalen Pop und moderne Lounge-Musik, zugänglich, aktuell, beispielhaft. Die Labels heißen Kompakt (Köln), Stereo Deluxe (Nürnberg), Ladomat (Hamburg), Compost (München) oder Kitty-Yo (Berlin), die Künstler Lali Puna, Golden Boy, Kissogram, Boozoo Bajou, Jazzanova, Console. Tanzstoff, Abstraktionen, Mitsing-Hits. So gut serviert kriegt man Sittenbilder selten. 5,0
Fog – Fog (NINJA TUNE/ZOMBA)
Alle werden erschrecken: Fans des Ninja-Tune-Labels, weil Andrew Broder (der Debütant Fog) einige Cowboy-Lieder singt. Die Alternative-Country-Hörer, weil er das Schlagzeug dazu mit wunden Fingern scratcht Im ersten Moment witzig, im zweiten Moment faszinatös. Fog ist ein athmosphärisch begabter Spinnen der mit den Plattentellern düsterste Fantasien weckt Kein Vergleich zu nichts. 3,5
Pomegranate – This Illusion Sound (LUCE/SPV)
Ist der Glasgower Produzent Stef McGlinchey ein schüchterner Piano-Boy oder ein von kranken Gedanken heimgesuchter Dornenkönig? Die Antwort (die natürlich „Je nachdem“ lautet) erklärt die Gefälle auf seinem Debüt-Album: Der verhallte Eso-Chill-Out (mit singendem Damenbesuch) bekommt dann ein Gesicht, wenn die Monster dazwischenröcheln. 2,5
Vikter Duplaix – DJ Kicks (K7/ZOMBA)
Dass der DJ, Sänger und Produzent aus Philadelphia sein lässigsmoothes Programm aus percussionstarkem Funk, Latin Jazz und House mischt, hätte man vermutet Aber das-ist wie ein Mixtape vom coolsten Mann der Welt. 4,0