Beats von Jürgen Ziemer

Lucha Libre Lo IQ, Hi Power (Sattelite/Indigo)

Sympathischer Titel, schöne Platte. Sechs Japaner können sich nicht auf einen Musikstil einigen – deshalb spielen sie einfach alle Genres gleichzeitig: Jazz, Funk, Noise, Rock, HipHop usw. Über fetten Bläsersätzen und heftigem Synthi-Gezwitscher schwebt noch eine gehörige Portion fernöstlichen Wahnsinns. 3,0

Peace Orchestra – Peace Orchestra (G-Stone/Zomba)

Was denn, Peter Kruder ohne Richard Dorfmeister? Kann ein einzelner Mann sein eigenes Peace Orchestra sein? Solange genügend Cannabis in Reichweite ist – kein Problem. Der Wiener beschert uns die geschmackvollste Kiffermusik dieses Sommers. Bossa Nova, Dub, Jazz, Drum’n’Bass, gebündelt in einem schillernden Soundstrom. Mein Gott, ist das lässig. Nutzlos vielleicht, aber sooo schön. 4,0

Panacea – Phoenix Metabolism (Position Chrome/EFA)

Das unsagbar Böse ist zurück – verkleidet ab pubertäre Allmachtsphantasie: Der Frankfurter Panacea klingt noch immer, als hätte man Ministry, Public Enemy, die Einstürzenden Neubauten, Ed Rush und Schooly D erst durch den Fleischwolf und dann durch den Verzerrer gejagt. Voll auf die 12 und deshalb ausgesprochen unterhaltsam. Nichts für Sensible. 3,0

Doug Wimbish – Trippy Notes for Bass (On U Sound/EFA)

In den letzten Jahren gab es nur wenige aufregende Platten vom wichtigsten und radikalsten Reggae-Label der Achtziger: Die große Zeh von On-U-Sound schien vorüber. Doch wie das in ähnlicher Besetzung eingespielte Bim-Sherman-Album „Miracle“ ist auch diese Solo-Platte des On-U-Haus-Bassisten Doug Wimbish ein exotisch schillerndes Juwel: World-Dub, zwischen Ganges und Karibik. 3,5

Zeb RocSki ms Def Cut – Offical Battle Superbreaks (Mzee Records/EFA)

Im letzten Jahr sprachen noch alle über das Breakdance-Revival, nun ist es schon wieder vorbei. Schade. Der Kölner Zeb Roc Ski und der Schweizer DJ Def Cut servieren trotzdem einen souveränen Mix aus Old-School-Breaks und sattem Big-Beat-Geboller – von Hancock zu Fatboy Slim in 30 Sekunden. 3,0