BEATS :: VON KLOOS & WELLNER

Nicht genug damit, daß Wu-Tang Clan Mitglied Ol‘ Dirty Bastard Opfer eines Raubüberfalls wurde. Seinem Kumpel BUDDHA MONK stiehlt er damit auch noch die Aufmerksamkeit für dessen Debüt Leider nicht zu Unrecht: „The Prophecy“ (edel) kommt nämlich nicht über gutes Mittelmaß hinaus. Geht dieser Ideenschmiede etwa die Kondition aus? 3,0

Wirklich erfrischend klingt dagegen das kalifornische Duo JURASSIC 5. Old School-Beats, kluge Samples und intelligente Reime machen Jurassic5″ (PIAS/Connected) zu einem der bislang besten HipHop Debüts dieses Jahres. 4,0

Das New Yorker Hip-Hop-Label „Sure Shot“ (Fuas/Ninety-Nine) präsentiert sich auf einer gleichnamigen Mix-CD, abgemischt von DJ EV. Gestandene Recken wie Biz Markie und Special Ed treffen hier auf Newcomer wie 3rd Eye. Eine fette CD, zumal die meisten Tracks in Europa noch unveröffentlicht sind. 4,0

Die hohe Kunst des DJings offenbart DJ FAUST auf „Man Or Myth?“ (Bomb HipHop/Ninety-Nine). Unterstützt von Kollegen wie dem Bomb Squad oder Goodie Mob-DJ Shotgun beweist er, daß Cutten und Scratchen mehr sind als bloßes Plattenleger-Handwerk; auf 62 Minuten Gesamtspielzeit erschafft Faust vielmehr ein musikalisches Gesamtkunstwerk. 4,0

„Le Flow – The Definitive French Hip-Hop Compilation“ (Virgin) liefert den erneuten Beweis, daß Frankreich Europas „Grande Nation“ auch in Sachen Sprechgesang ist. So allumfassend, wie es der Untertitel verspricht, ist die CD natürlich nicht; auch weist sie einige Fülltitel auf. Trotzdem bekommt man einen guten Überblick über den aktuellen Stand der frankophilen HipHop-Szene. 3,5

Ganz süperb munden die Arrangements, die das Freskanova-Label in letzter Zeit kreiert. Rund um dessen Küchenchefs The Freestylers hat sich eine Crew von Old School-Lovern versammelt, die in der Lage sind, die Energie von Big Beat mit dem Soul alter Elektrosounds und HipHop-Beats zu blenden. So flatterte zunächst ein wunderfetter DJ-Mix namens „Rough Technique“ (RTD) ins Haus, u. a. mit einer sensationellen Version von Curtis Mayfields „Pusherman“ (4,0), um dann auch schon das Album der FREESTYLERS anzukündigen. Und Wort drauf, das ist fett as fett can! Live kommen zu den sechs DJs dann auch noch acht Breakdancer, auf Platte zeigt „We Rock Hard“ (RTD) Old School-Flavour im Milleniumstyle. Wenn das so weiter geht, rult Freskanova 1999 so sehr wie Wall Of Sound im letzten Jahr. 4,5

Sehr üppig kommen auch NAKED FUNK. Frisch aus der Bristoler Pussyfbot-Hexenküche auf den Tisch des werten Heimes säuselt eben noch eine junge Dame, brummt gleich schon mal ein wuchtiger Baß, schleicht sich bald ein feingliedriges Gerüst elektronischer Listening-Sounds ans Ohr heran. Midnight Music, neues Kapitel: „Evolution Ending“ (Indigo). 4,0

Wer die Trommeln und Bässe traditionell straight und kraß liebt, und gleichzeitig Seele sucht, dem sind Roni Size und seine Freunde Krust und Die ja gewöhnlich recht sympathisch. „Wayz Of The Dragon“ (Dope Dragon/Connected) vereint rare Dubplates von Acts wie Mask, Swabe, 3 Way und Bigga Star auf einem sehr coolen Album… 4,0

Dem Sampler-Freund ans Herz gelegt sei „Compost 50“ (Public Propaganda) – die Jubiläums-Compilation mit den vertrauten jazzgetränkten DrumVBass- und Elektronik-Artisten des Münchner Labels. 4,0

Dito „Freezone Vol. 5“ (EFA): Unter dem Titel „The radio is teaching my goldfish Ju-Jitsu“ ist DJ Morpheus auf 22 Tracks eine State of the Art-Zusammenstellung für den Stand elektronischer Musik in 1998 gelungen. 4,0 Um gar böses Rauschen zu unterdrücken, benutzt der Studiotechniker gern einen Pole-Filter. Wenn der kaputt ist, knackst es fürchterbar, und der Techniker ärgert sich. Oder er benutzt die Störgeräusche als Rhydimusgerüst für ein eigenes Projekt. POLE kommen aus Berlin und und malen auf „LP 1“ (KiffSM/Connected) Ambient-Bilder, wie sie minimalistischer nicht sein könnten. Sehr meditativ in den richtigen Momenten. 3,5

Zum Superprojekt Unkle ein fetter Artikel demnächst!

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