Beats VON MARCUS MAIDA :: DJ Spinna The Beat Suite (BEECHWOOO MU5IC/ZOMBA)
Wer sich inmitten unzähliger „Super-Rappin“-Compilations nach einer Rettungsinsel sehnt, die qualitativ wie innovativ weit vorne steht, muss hier reinhören. DJ Spinna aus Brooklyn produziert, etwa als eine Hälfte der ,Jigmastas“, bereits seit Jahren Tracks der A-Klasse. Auf zwei Scheiben lassen sich hier neueste Skillz und Tiefen des Eastcoast-HipHop ausloten, zuerst nur kompiliert, dann aber gemixt, dass sich die Decks vor Freude verbiegen.
4,0
Funkstorung
Appetite For Disctruction (s i u D i o K 7) Im Vergleich zu den Übervätern verfrickelter und hyperdetailierter elektronischer Rhythmik, Autechre, hinken die beiden Funkgestörten aus Rosenheim, die vor allem durch ihre Remixes für u.a. Björk und Wu-Tang Clan größere Aufmerksamkeit erlangten, immer noch etwas hinterher. Auf ihrem allerersten „Autoren-Album“ jedoch gelingt ihnen eine überzeugende Mischung aus abgedunkeltem Hip-Hop und leichteren Texturen, die gekonnt eigenwillige und spannende Akzente setzt. 3,0
Mykill Miers
It’s Been A Long Time Coming
(GROOVE ATTACK)
Der Hitchcock of HipHop aus L.A^ der sich nach dem Serienkiller aus JHalloween“ (seinem Geburtstag) nennt und aussieht wie eine Mischung aus Wresder und Samstagnacht-Komiker, macht regelmäßig einige der unspektakulär besten und bodenständigsten Platten des Genres. Und genau die besten Tracks dieses Mannes sind hier auf zwei CDs versammelt. Gehet und nehmet. 4,0
Poe 3 (Kl Ff SM/PIAS) Was passiert denn bloß hier? Die Tonschwingungen wachsen ganz langsam wie Heilkräuter aus den Boxen und machen sanft, aber bestimmt Kehraus mit den aggressiven Stressbakterien, die den ganzen Tag wild auf unseren Synapsen herumgehopst sind. Kein Wunder: Ist das doch schon die dritte Verschreibung von Dr. Bethke aus Berlin, der es immer wieder schafft, mit seinem wunderbar ruhigen, elektrifizierten Krickel-Dub zerfetzte Nervenkostüme zu flicken. Fast so wirksam und beruhigend wie die „Praxis Bülowbogea“. 4,0