Beatsteaks :: Limbo Messiah

Den Berliner Foo Fighters reichen wilde 31 Minuten und 20 Sekunden

Viel wurde diskutiert über die knappe Spielzeit des neuen Beatsteaks-Albums. Als sei es eine unverzeihliche Sünde, zum Punkt zu kommen. Schwer ist das ohnehin als deutsche Band, die englisch singt und nicht durchschnittlich sein will. Aber die Beatsteaks wollten eigentlich nie, sie machten immer. Ihr musikalisches Major-Album („Living Targets“) nahmen sie kurzerhand zwei Jahre vor ihrem tatsächlichen Major-Debüt „Smack Smash“ auf. Und fanden mit Letzterem gerade rechtzeitig zum Mainstream-Durchbruch ihre Natürlichkeit im Sound. Ergebnis ist eine der wenigen Bands, die uns dieses Jahr beim „Echo“ nicht blamiert hat.

Und nun eine neue Beatsteaks-Platte, die so ist wie ihre Vorab-Single „Jane Became Insane“: ein Hammer. Eisenhart, im ersten Antlitz nicht gerade ansprechend, aber man kann fast alles mit ihr machen. Sie schnell abhaken etwa, weil sie so hingerotzt wirkt. Oder entdecken, wie unterschiedlich die Songs eigentlich doch sind. Wie interessant, wie spannend und wie smart die Beatsteaks sich inzwischen inszenieren. Mal hilft Reggae („Cut Off The Top“), mal Hardcore („Bad Brain“), mal Kopfstimme und Funk („She Was Great“), mal gehen sie fast prog-rockig zu Werke („Soljanka“).

Selten gibt es dabei gerade Rhythmen, aber immer bleiben die Stücke auf seltsame Weise tanzbar. Oft schlagen sie Haken, aber immer öfter legen sie ganz starke Melodien darüber. Kurz gesagt: Elf laute, ungewöhnliche, liebenswerte Songs formen eine komplette Platte mit eigenem Maß. Man muss es nur machen.

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