Ben Harper :: Diamonds On The Inside
Ein kleines Fest der Kunstfertigkeit - vom "besseren Lenny"
Macht ein Unwissender sich dazu auf, nähere Informationen über Ben Harper einzuholen, wird er wahrscheinlich dreierlei Reaktionen erhalten. Erstens ein euphorisches Funkeln in den Augen des angefragten Experten. Zweitens und drittens die Antwort, dass der Mann viel mehr Erfolg verdient habe und im Grunde niemand Geringeres als der bessere Lenny Kravitz sei. Selbst wer gemeinhin nicht viel auf solcherlei Binsenweisheiten gibt, muss spätestens nach dem Genuss von „Diamonds On The Inside“ zumindest stillschweigend zustimmen.
Denn es ist ein kleines Fest, wie Ben Harper hier mit seiner Band, den Innocent Criminals, 60 Minuten lang seine Zuneigung zu schwarzem Americana und mehr mit liebevoller Kunstfertigkeit unter Beweis stellt. Mag die Eröflnung mit dem Reggae von „With My Own Two Hands“ und dem bluesig-gospeligen „When It’s Good“, zunächst noch etwas formelhaft wirken, beginnt die Platte, den Zuhörer mit dem ungeniert-eingängigen Titelstück unweigerlich in ihren Bann zu ziehen. „Touched From Your Lust“ bietet dann dunkle, rockige Obsession, „When She Believes“ sanften Wohlklang. Auch wenn sich einige Songs im späteren Verlauf der Platte immer mal wieder in zu ausgedehnten Frickeleien verlieren oder plakative Hendrix-Verweise (kein Genuss: „Temporary Remedy“) das Gesamtbild etwas trüben, steckt das Album voller wunderbarer, lauter und leiser Momente, die all das vergessen lassen.
„Diamonds On The Inside“?
Ja, der Titel passt.