Ben Harper with Charlie Musselwhite :: Get Up!

Ben Harper hat den Blues - mit prominenter Hilfe an der Harp

Schon komisch, das Stax-Fingerschnipsen noch einmal auf einem neuen Album zu sehen. Das wurde zwar in Los Angeles aufgenommen, kann dem Geist des einst großen Memphis-Labels aber doch gerecht werden.

„Get Up!“ firmiert genau richtig, denn es ist ein von Harper komplett selbst geschriebenes Soloalbum mit kleiner Band und einem sehr guten Harp-Spieler. Musselwhite, gerade 69, bläst den Boogie-Rotz von „Blood Side Out“ mit diesem unverkennbar schimmernden Ton ja ebenso cool nach Hause wie – im Dialog mit Harpers Gitarre – das stolz brütende Titelstück.

Überhaupt ist eine nie beliebige Vielfalt bei kompakter Album-Länge die Stärke von „Get Up!“. So mutet „I’m In I’m Out And I’m Gone“ wie ein fernes Muddy-Waters-Echo an. „We Can’t End This Way“ gospelt akustisch mit Handclaps, „I Don’t Believe A Word You Say“ bedient die Rock-Seite des Blues, während das minimalistische „I Ride At Dawn“ illusionslos Kriegsgeschichte schreibt. Und der, tja, fingerschnippsende R&B von „She Got Kick“ hätte dann sogar auf eines der wirklich alten Stax-Alben gepasst.

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