Big Band Bossa Nova :: Mit der LP „Jazz Samba“ hatte Stan Getz musikalisches Neuland betreten, indem er ebendiese zwei Welten, Samba und Jazz, miteinander bekannt machte und zum Swingen brachte, kommerziell so erfolgreich, dass der Saxofonist mit ukrainischen Wurzeln dank der Single „Desafinado“ sogar Charts-Luft schnuppern durfte. Mit „Big Band Bossa Nova“ sollte Ende 1962 die Nachfrage nach mehr tanzbarem Latin-Jazz befriedigt werden. Getz und sein Arrangeur Gary McFarland verlegten die Location indes vom Ballsaal in die Lounge und boten dafür ein ganzes Orchester auf. Statt Charlie Byrd zupfte nun Jim Hall die Saiten, Hank Jones bereicherte den fülligen Klangkörper am Piano. Trotz des instrumentalen Auftriebs lebt das Album von seiner Intimität, gibt sich qua Sophistication einer Stimmung hin, die sich schon in Track-Titeln wie „Melancolico“ oder „Nolte Triste“ ankündigt. Laut gehört wirkt das durchaus anregend, bei gedämpfter Lautstärke verliert die Musik jedoch fatal an Spannung, tarnt sich als Klangtapete. Prima Pressung. (Verve/Universal)
Arthur Conley
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