Big Sandy & His Fly-Rite Boys – NiqhtTide
Ein thematischer Paradigmenwechsel bei „America’s Favorite Western Dance Combo“ (Eigenwerbung, eher untertreibend). War die Stimmung von Big-Sandy-Scheiben stets up! und faster-pussycat-thrill-thriw, begab sich Robert Williams aka Big Sandy diesmal auf die nachtschwarze Seite des Swing. Honky Tonk, tiefblau, Rockabilly in MolL Bop 8C Drop. „Between Darkness And Dawn“ und „Nothing To Lose“ heißen die neuen Songs des Sympathen und Ikonoldasten, „When
Sleep Won’t Come“ und „Hey Lowdown!“. Selbst das Instrumental „In The Steel Of The Night“ weint bitterlich.
Musikalisch allerdings wird das Vokabular nicht ersetzt, nur erweitert. Der Blues ist balladesker, die jazzigen Passagen haben ein ausgeprägteres Forties-Feeling, und Sandys Gesang wirkt getragener, trauriger natürlich. An der Besetzung der Fly-Rite Boys hat sich ebenfalls wenig geändert. Lediglich Wally Hersom ist ausgestiegen, an seiner Stelle zupft Jeff West den Upright Bass, steady und doch ungemein swingend. Star neben Williams ist wie meist Gitarrist Ashley Kingman, der seinen sechs Saiten hundert Schattierungen von blau entlockt, keine heller als ultra-marin.
„Honky tonks have no appeal/ They don’t help the way I feel“, heißt es in Roger Millers „A Man Like Me“, einer von nur drei hier vertretenen Fremdkompositionen, und weiterhin: „Why must I go through this pain?
Day and night, it’s all the same! Heaven help a man like me who walks alone.“ Dazu ein fahler Twang von Kingman, die Drums stoisch, Sandy ohne Pathos. Soooo cool.