Black Book

Zurück aus Hollywood ist Verhoeven, seine europäische Produktion über den holländischen Widerstand aber inszeniert er weiter als Kino im großen Stil. Kurz vor Kriegsende schleust sich die jüdische Sängerin Rachel (Carice van Houten) als Mätresse bei den Nazis ein, um bei der Befreiung von Untergrundkämpfern zu helfen. Sie beginnt eine Affäre mit dem Gestapo-Offizier Müntze (Sebastian Koch), der allerdings sensible, humane Seiten offenbart, die ihre Gefühle und damit ihr Täuschungsmanöver zu einer verwirrenden Gratwanderung werden lassen. Gewagt, aber nicht ohne Unterhaltungswert vermischt Verhoeven tragische Romanze, Actionszenen und Holocaust-Drama, schwelgt in üppigen Bildern, lässt einen die Kugeln um die Ohren pfeifen, scheut kein melodramatisches Pathos und auch nicht die bizarre Erotik von „Showgirls“. Nicht mehr ganz so virtuos, verwirrt er dennoch als Trickser, der mit Genres spielt und Stereotypen aushebelt. 3,0

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