Black Sabbath :: The Best Of Black Sabbath

Die Volldröhnung: eine kompakte Retrospektive der Metal-Pioniere.

Es begab sich vor 30 Jahren in Birmingham. Vier junge Männer taten sich zusammen, um eine Kapelle namens Earth zu gründen und die Welt zu erobern. Zunächst arbeiteten sie redlich und traten in jeder Kaschemme auf, die sie haben wollte. Im Star Club zu Hamburg ärgerten sie das Publikum, indem sie halbstündige Gitarren- und Bass-Soli darboten. In England wunderten sich Menschen über den Sänger, der wie ein Hippie aussah, aber wie ein Berserker über die Bühne fegte. Sein Name war John, aber bald kannte ihn jeder im Königreich nur noch als Ozzy. Um das Volk noch etwas mehr zu verunsichern, benannte sich das Quartett in Black Sabbath um und veröffentlichte ein Debütalbum, dass den Begriff Heavy Metal erst definierte und prompt neben Simon & Garfunkel in den Charts auftauchte. Ein Kult war geboren, die Hölle schien ein Stückchen näher gerückt. Mit Satan hatten Black Sabbath eigentlich nie so viel am Hut, aber ein umgedrehtes Kreuz als Erkennungszeichen und ein paar dumme Sprüche reichten schon aus, um diese Band sehr gefährlich aussehen zu lassen. Und nachdem man Ozzy erst mal Drogen und Alkohol gegeben hatte, war er für jeden schockierenden Scherz zu haben. Was bei all den Exzessen gern vergessen wird: Songs schreiben konnten Black Sabbath auch, und wie: „Paranoid“, „War Pigs“, „Iron Man“ – an diesen Standards mussten sich nicht nur sämtliche Heavy-Bands der 70er und 80er Jahre messen lassen, ohne diese Lieder wäre weder die New Wave Of British Heavy Metal noch Soundgarden denkbar. Auch wenn man sich das angesichts Ozzys heutigem Zustand kaum noch vorstellen kann.

Auf dem Doppelalbum „The Best Of Black Sabbath“ sind jetzt die 32 wichtigsten Songs zusammengefaßt, darunter auch einige aus der weniger rühmlichen Zeit mit Ronnie James Dio, in der immerhin noch „Heaven And Hell“ zustande gebracht wurde. Die Zeit mit Ozzy Osbourne bleibt dennoch die einzig wahre, und keiner Combo ist später noch einmal so ein schwerer Sound geglückt, so viel deprimierender Nihilismus und solch eine perfekte Atmosphäre. Was danach „düster“ genannt wurde, war bestenfalls finster. Oder Fields Of The Nephilim.

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