Blind Willie McTell – A To Z Blues

Auch Willie McTell aka Barrelhouse Sammy aka Blind Doogie aka Georgia Bill aka Red Hot Willie war stilprägend im Vorkriegs-Blues, jedoch nicht als Initiator, sondern als inventiver Adapter und Katalysator unterschiedlicher Stile des Country Blues. In Blind Willie konvergiert die Sanftheit und Melodieseligkeit der Piedmont-Poeten um John Hurt und die robustere, zupackendere Spielweise etwa eines Lonnie Johnson. Anders als Patton war es McTell vergönnt, seine Musik über Dekaden weiterzuentwickeln und noch in den 50er Jahren aktiv zu sein, „A T o Z Blues“ versammelt 18 seiner späten Aufnahmen, die sämtlich 1950 in Atlanta entstanden, bereits unter „modernen“ Produktionsbedingungen, und damit heutigen Hörgewohnheiten recht nahe kommen. Als eher gewöhnungsbedürftig gilt McTells Stimme. Der zu Dramatisierung neigenden Phrasierung wegen. Und weil McTell gern ein Tremolo ans Zeilenende setzte, auf die offenen Vokale zumeist, was unweigerlich an den Blues-fernen Marc Bolan gemahnt.

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