Bloc Party

Hymns

Die Briten geben Kele und ihren Melodien wieder mehr Raum

So oft wie von der „Wiedergeburt“ einer Band erzählt wird, um lahmende Verkäufe anzukurbeln, so selten trifft es zu. Bloc Party beweisen nun jedoch auf eindrucksvolle Weise, dass eine Häutung ohne jedes Gedöns sehr wohl funktionieren kann. Während die Solo-Exkursionen von Sänger Kele in die Elektronik nie richtig austaxiert schienen, hatte seine Band zuletzt viel zu viel Rockballast angehäuft.

Das fünfte Bloc-Party-Album, in neuer Besetzung, schafft nun den Spagat zwischen beiden Welten – und das ohne jede Traglast, manchmal sogar mit The-xx-typischer Reduktion. Plötzlich hat Keles Stimme wieder genügend Raum, plötzlich kommen die Melodien wieder zum Vorschein. „The Good News“ mit seinem strahlenden Gospelrefrain macht dort weiter, wo Dave Gahan & Soulsavers angefangen haben, während sich „Into The Earth“ als unverschämt verspielter, von The Cure inspirierter Indiepop gebärdet. So erweist sich sogar der Albumtitel als absolut zutreffend: „Hymnen“ – ein Wort, das eigentlich genauso auf dem Index steht wie „Wiedergeburt“.