Bowling For Columbine, Michael Moore :: (Start 21.11.)

Das Herz der Finsternis schlägt in der amerikanischen Provinz, den Konzernzentralen, im Pentagon und der Brust von Haudegen Charlton Heston, Vorsitzender der National Rifle Association. Am Ende, nach einer wahnwitzigen, aber bis ins Detail logischen Odyssee durch Interviews und Gespräche, Archivbilder, Aktionen, Parallelmontagen und Verschwörungstheorien vom Kennedy-Attentat bis zur Enron-Pleite, zeigt Dokumentarfilmer Moore dem Greis das Foto eines sechsjährigen Mädchens, das ein gleichaltriger Mitschüler erschossen hat. Wortlos humpelt Heston weg. Moore drehte bereits über Amerikas Waffenfetischismus, als zwei Halbstarke an der Columbine High School ihr Massaker anrichten. Zuvor waren sie bowlen, Volkssport wie das Schießen. Er befragt den sanften Marilyn Manson, plaudert sarkastisch mit Military-Gruppen und jugendlichen Napalmbastlern. Moores von der Historie begründete These, seine sauberen Landsleute seien aus Reaktionismus und Rassenhass getriebene Angstbeißer, ist aktuell, kontrovers – und ein Anschlag auf Seele und Selbstverständnis der Nation.

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