Box Tops – The Letter/Neon Rainbow

Wer einen Monster-Hit landet, der hat’s oft doppelt schwer. Völlig unterschiedliche Bands wie Sam The Sham & The Pharaohs, Smoke oder Crazy World Of Arthur Brown können ein Lied davon singen, blieben dann oft ihre komplette Karriere lang auf den einen Volltreffer reduziert.

Auch bei Alex Chilton & Co. gilt eine (Un-)Gleichung, nämlich: Box Tops sind „The Letter“. Vier auf CD umgesetzte Alben bestätigen jedoch, wie falsch dies ist (außerdem erschienen: „CryLikeA Baby“, J^onstop“,Jhmensions“; Direktimport: Bear Family Records).

Dass die US-Crew aus Memphis zwischen 1967 und 1970 neun weitere Hits verbuchte, ist klar – doch selbst „Cry Like A Baby“, „Soul Deep“, „Neon Rainbow“ oder „Choo Choo Train“ erreichten nie den Stellenwert von „The Letter“, den ein gerade mal 16-Jähriger mit Brummelstimme abschickte. Zwischen den Chart-Erfolgen stecken auf allen vier CDs diverse Bonbons. Solide Cover-Versionen von „I Shall Be Released“ und „A Whiter Shade Of Pale“ (!) sind umzingelt von einem gelungenen Mix aus Southern Soul und Sixties-Pop. Dass diese Synthese funktionierte, dafür sorgte ein Großmeister: der Komponist, Interpret und Producer Dan Penn. Seine offenbar diktatorische Fuchtel hielt die Band auf Kurs; als er sich dann nach LP Nr. 3 verabschiedete, ging’s mit den Box Tops schleichend zu Ende.

Insgesamt 63 Tracks, die 19 Bonus-Nummern setzen sich aus Mono-Ausgaben der Hits, Single-Tracks und drei unveröffentlichten Songs zusammen. Sundazed-Chef Bill Inglot hat das alles auf den klanglich bestmöglichen Stand gebracht Schön geworden.

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