Brody Dalle :: Diploid Love

Trotziger Punk-Rock und Noise-Pop der tollen Ex-Distillers-Sängerin

Ein Bass-Riff dröhnt gemein, das Schlagzeug trampelt, und Brody Dalle beschwört eine Liebe, die ewig währt. Auch so kann der Soundtrack einer Schwangerschaft klingen. Dalle behauptet jedenfalls, „Meet The Foetus“ geschrieben zu haben, bevor sie erfuhr, dass sie zum zweiten Mal schwanger war. Der Junge, der auf den Namen Orrin Ryder Homme hört, ist inzwischen bald zwei Jahre alt – und fast so lange hat die Ex-Distillers-Frau gebraucht, um ihr erstes Soloalbum, „Diploid Love“, das im Punkrock-Konzentrat von „Meet The Foetus“ seinen Anfang nahm, fertigzubekommen.

Dalle mag sich mit Ehemann Josh Homme (Queens Of The Stone Age) ein Zuhause geschaffen haben, ihre Lieder spielen allerdings in einer Welt, die nicht sehr freundlich zu einem ist. Sie erzählen vom Überleben in widrigen Umständen, gleichen trotzigen Durchhalteparolen, stellen Toughness aus, zeigen der Welt die Zähne: Da ist der nervös-wütende Stehaufmännchen-Punk von „Rat Race“. Da ist das störrische Offbeat-Pamphlet „Don’t Mess With Me“. Da ist das unheimliche, mit Kopfstimme vorgetragene Anti-Liebeslied „I Don’t Need Your Love“. Da ist „Carry On“, bei dem eine Klavierballade, Elektrobeats und ein markiges Bassriff zusammenfinden. Und da ist der verschrobene NoisePop-Walzer „Parties For Prostitutes“.

Brody Dalle geht auf „Diploid Love“ immer noch als das Punk-Rock-Riot-Grrrl von früher durch. Auch wenn sie „Blood In Gutters“, das mal als rabiate Hardcore-Nummer gedacht war, dann einfach doch in halber Geschwindigkeit, mit dunklen, tiefen Trommeln eingespielt hat. Oder wenn sie „Underworld“, eine Nummer, die sie tatsächlich schon seit Distillers-Zeiten mit sich herumschleppt, mit Mariachi-Trompeten verziert.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates