Buffalo Tom :: Skins
Das ist Jungsmusik, herrliche, himmelstürmende und zärtliche Jungsmusik. Musik, bei der es ums Boxen und Kämpfen geht. Bei der man schon etwas Bizeps im T-Shirt-Ärmel braucht, um die Gitarre exakt so schlagen zu können, wie es sein muss, damit der Zauber beginnt. Musik, die es nur geben kann, weil in jedem noch so verdreckten, tobenden Kerl eben doch ein blutendes, verwundetes Herz schlägt. Welche Todessprünge wir zu Buffalo Toms „Birdbrain“ gemeinsam wagten, wie wir zu „Taillights Fade“ der blöden Welt die Stirn boten, wie oft wir „Summer“ auf Kassettenmädchen-Tapes überspielten!
Dass es das dickköpfige Trio aus Boston überhaupt noch gibt, in Originalbesetzung und um einige romantische Sportverletzungen reicher, ist schon Wunder genug (denn die Kassettenmädchen gibt es nicht mehr). Dass ihnen auf dem neuen Album so viele wilde, naive, kratzhalsige, rammbockige Charmebolzen wie „Down“, „Guilty Girls“ oder „Lost Weekend“ gelingen, macht alles noch besser. Trotzdem spürt man: „Skins“ kann einen heute nicht zum Fan machen, wenn man nicht schon einer ist. Aus den Mittelstürmern ist irgendwie ein Stammtisch geworden, allein durchs Dahinrauschen der Zeit, in der sich alles geändert hat, nur nicht die Musik dieser wangenroten, auch schon ganz schön alten Jungs.