Cable: Schrecken der Ausflugslokale

Cable sind immer gut für einen Schock. Einige ihrer ersten Konzerte, so erzählt es jedenfalls die Legende, gaben sie in Ausflugslokalen. Kleine Kinder steckten sich darauf verschreckt ihre Finger in die Ohren, die Eltern beschwerten sich empört beim Oberkellner. Klar, so eine Band muß natürlich auch dem guten alten John Robb gefallen, der früher mit seinen Membranes die Gubs Englands in Grund und Boden gespielt hat und der heute als so was wie der Vater aller britischen Noise-Popper gilt.

Robb produzierte schließlich die gefeierte Debüt-Single „Blindman“ und „Down-Lift The Up-Trodden“, das erste Album von Cable. Auf dem beweisen die vier Freunde aus dem College-Städtchen Derby, daß sie nicht nur die Kunst des Feedbacks beherrschen, sondern ebenfalls ein sehr ausgeprägtes (wenngleich unkonventionelles) Rhythmus-Gespür besitzen.

Aber wen soll es wundern: Die Band ist immerhin seit ihrer Gründung im Jahr 1993 fast ständig auf Tour – und hat nicht ausschließlich vor Ignoranten in den falschen Etablissements gespielt.

Die schweren Baß-Eruptionen von Peter Darrington erinnern zuweilen an Jon Spencers Blues Explosion, und Matt Bagguley beutelt seine Stimmbänder wie weiland Kurt Cobain. Post-Grunge mit famosem Groove. Was war eigentlich nochmal Britpop?

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