CALIFORNICATION :: 1999

Kurz vor der Jahrtausendwende stand auch bei den Chili Peppers mal wieder alles auf Messers Schneide. Dave Navarro war schon 1998 wieder raus aus der Band, John Frusciante allerdings in keinem Zustand, der eine Rückkehr zugelassen hätte. Er checkte erst mal in eine Reha-Klinik ein, ließ sich neue Zähne machen und kümmerte sich um seine anderen Narben, die von der Heroinabhängigkeit übrig waren. Dann sagte er unter Tränen zu.

„Sworn to entertain ya“, beteuert Anthony Kiedis gleich zu Beginn von „Californication“, und zumindest auf die Gitarren trifft das uneingeschränkt zu: Mit dem irren Frusciante gelingen herrlich abgedrehte und doch höchst eingängige Songs wie „Scar Tissue“ oder „Otherside“, aber vielleicht auch etwas zu viele Hymnen auf verlorene Junkies („Purple Stain“, „This Velvet Glove“). Merke: „It’s a waste to be wasted!“ Es dreht sich wieder mal alles um die Hauptstadt der Laster, und wenn Kiedis vorwitzig „You’re ill but I’m iller“ rappt, „hit me“ plärrt oder später immer wieder „I Like Dirt“ skandiert, dann wirkt das etwas albern bei einem Mann, der damals auch schon 37 war.

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