Carl Carlton – Revolution Avenue

Man kennt ihn eigentlich nur als Rock’n’Roll-Söldner, der – mal in den Diensten von Maffay, mal in denen von Lindenberg – schlaksig in die sechs Saiten haut. Doch die Meriten des Carl Carlton sind lang, länger als die jedes vergleichbaren deutschen Gitarristen. Angefangen hat er als Jungspund; damals hieß er noch Karl und spielte Schlagzeug in einer norddeutschen Countryband. Mit 17 aber, inzwischen war er auf Gitarre umgesattelt, packte ihn die Wanderlust, die ihn zunächst nach Holland führte, wo er bei Herman Brood und Vitesse mitwirkte. Es folgten Stationen bei Mink DeVille in New brk und Manfred Mann in London, und danach war Carl der gefragte Session-Gitarrist für Robert Palmer, Joe Cocker oder Jimmy Barnes.

Aber wie jeden Musiker, der nur im Widerschein eines Stars leuchten darf, trieb auch Carl Carlton der Drang nach Selbstverwirklichung. Und so sammelte der Little Feat- und Stones-Fan Demo um Demo mit Eigenkompositionen – und renommierte Freunde. Mit denen er nun in Louisiana in nur 19 Tagen sein Soloalbum aufnahm. Man braucht sich nur die Liste der Mitwirkenden anzusehen – Ron Wood, Robert Palmer, Ian McLagan, Sonny Landreth sowie die Band-Musiker Levon Helm und Garth Hudson -, um eine Ahnung davon zu bekommen, an welches Ziel einen die Revolution Avenue“ führt: ohne Umwege zum Rock ’n’RolL Hier hat es satte Shuffles ä la Little Feat („Flowers“) oder Riff-Rabaukentum ä la Keith Richards („Life-Long Guarantee“), und die Hommage an Lowell George („Long Distance Love“) ist unvermeidlich.

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