Carl Weissner – Manhattan Muffdiver
Das Buch ist eine Sensation: die erste selbstständige Veröffentlichung in deutscher Sprache vom viel gerühmten Übersetzer des US-Undergrounds und fast vergessenen Cut-up-Veteranen. Der Ich-Erzähler – oder ist es der Autor selbst? – reist im Sommer 2007 für zwei Monate nach New York, um einen Roman zu schreiben über einen Pariser Krimischriftsteller mit Gedächtnisverlust, der langsam den Verstand verliert. Dieses Projekt kommt nicht recht voran und wird überlagert von einem weiteren Text, „der davon handelt, wie ich mich mit einer Bande von Nekrophilen einlasse, die Manhattan unter sich aufgeteilt haben“. Nebenbei streift der Erzähler auch noch durch die reale und manchmal auch surreale Straßen- und Kulturszene der „Nekropolis“ New York, besucht Ground Zero, wechselt Mails mit Freunden, schreibt Zeitungsmeldungen und Gesprächsfetzen mit, zitiert die gerade gelesene Literatur usw… Ein dissoziatives, verstörendes, aber auch immer wieder überaus komisches Sudelbuch. (14,90 Euro)