Clap Your Hands Say Yeah

Clap Your Hands Say Yeah

Unwiderstehlicher Zeitgeist, nur einen Tick von David Byrne entfernt

Das einzig Widerständige an dieser Band ist ihr Name. Schon das erste Clap Your Hands Say Yeah-Album gehört? Ja – äh ich meine, nein. Der Rest ist Zeitgeist. The Arcade Fire in quietschfidel, Neutral Milk Hotel im Windkanal, die Talking Heads mit Bart. Anders gesagt: Diese Band aus Williamsburg, Brooklyn woher auch sonst ist unwiderstehlich.

Zumindest gibt es in den USA nur wenige Zuhörer, die Clap Your Hands Say Yeah widerstanden haben. Hat die Band doch ihr selbstproduziertes, selbstverlegtes und selbstvertriebenes Debüt ohne die Hilfe einer Plattenfirma bei Konzerten und im Internet schon 25 000 Mal verkauft. Nun segeln sie in die alte Welt, um auch hier die Menschen zu missionieren (allerdings mit Plattenfirmenunterstützung).

„Clap Your Hands bellt Alec Ounsworth zur Jahrmarktorgel, von Bord eines Schiffes herab und gibt eine Art Klabautermann-Lewis-Carroll. „Slap young waves on wooden bones/ Don’t touch the laughter and away we go.“ Leinen los. An Bord sind Songs mit seltsamen Namen wie „Let The Cool Goddess Rust Away“ und „The Skin Of My Yellow Country Teeth“.

Und wehe, wenn sie losgelassen! Dann ist Ounceworths Stimme – eine Mischung aus Genervtheit, Nervosität, Sehnsucht und Unberechenbarkeit nur einen neurotischen Tick entfernt von David Byrne, so wie ihm vielleicht noch ein Aufenthalt in Payne Whitney fehlt, um Texte von der Klasse der frühen Talking Heads zu schreiben. „You look like David Bowies „But you have nothing new to show me“, singt er vielleicht sogar etwas selbstironisch.

Die Band spielt darüber zikkig die New-Wave-Versatzstükke dieser Tage, mischt sie – ähnlich wie The Arcade Fire mit ein bißchen Folk und schippen nur im wunderschönen „Details Of The War“, das an melancholischen Mitt-7oer Cale erinnert, und den Interludien „Sunshine And Clouds“ und „Blue Turning Gray“ auf ruhigerer See, bevor sie am Ende in einem Übersong „Upon This Tidal Wave Of Young Blood“ surfen.

Das neue Jahr beginnt mit einer steifen Brise aus westlicher Richtung, die Atlantik-Überquerung von Clap Your Hands Say Yeah dürfte reibungslos verlaufen. (Vs. 20.1.)