Continental Drifters :: Nineteen Ninety-Three

Achtung! Dies sind nicht die Continental Drifters, die Sie hoffentlich seit ihrem selbstbetitelten Debüt anno 1994 kennen. Es ist vielmehr die Version der Band, die Sie bisher noch nicht kennen lernen durften. Leider. Die Ur-Ausgabe, die jeden Dienstagabend im kleinen Hollywood-Club „Raji’s“ ihren Spaß hatte. Und die anschließend auf dem Weg nach New Orleans entscheidendes Personal einbüßte: Gary Eaton wollte doch lieber in LA. bleiben, Ray Ganucheau wurde krank.

Zuvor entstanden glücklicherweise noch diese Aufnahmen, erst jetzt veröffentlicht, weil sie damals kaum mehr repräsentativ für die Band waren. Gewiss, die später fest integrierten Psydio Sisters Vicki Peterson (aktuell wieder Bangle) und Susan Cowsill (aktuell nicht mehr Drifter) singen schon auf drei Songs im Background Und Jnvisible Boyfriend“ vom ersten Album ist auch schon auf „Nineteen Ninety-Three“ zu hören, gesungen freilich von Eaton, denn Autor Peter Holsapple hielt sich damals als Keyboarder noch stark im Hintergrund.

Schleierhaft muss indes bleiben, warum es von Carlo Nuccio dann nur „New York“ auch aufs Debüt schaffte. Stehen seine feinen Beiträge wie „Side Steppin‘ The Fire“, „Here I Am“ und ,.Karen A.“ doch in der schönen Tradition singender, songschreibender Drummer. Levon Helm (The Band) lässt grüßen. Aber womöglich ist Nuccio deshalb auch bald gegangen. Weil die anderen dann lieber jede Menge Covers von GoftWKing bis Parsons bevorzugten. Konnte ihnen in LA noch nicht bzw. nur live im „Raji’s“ passieren. „Nineteen Ninety-Three“ hat kein einziges Cover und auch gar nicht nötig, weil auch Eaton und Ganucheau reichlich selbstgefertigte Qualität am Start haben, „Dallas“ etwa oder „I Didn’t Want To Lie“. Das durchaus ironische Ergebnis ist: Die Continental Drifters waren in L.A. noch starker eine Southern Band als später in New Orleans, im Sinne von: erdiger, souliger, mehr Muskeln. Baby. Aber auch eine lupenreine Country-Nummer (Eatons Mr. Everything“) auf der Straße nach Bakersfield war da mal drin. Gut, dass wir die Continental Drifters auch noch kennen lernen durften.

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