Crosby, Stills, Nash & Young – Déjà Vu

Aus schierer Empörung hatte Neil Young die alten Kameraden wieder zusammengerufen, und die beugten sich dankbar seiner Richtlinienkompetenz. Bei der Tournee unterstützte Stephen Stills einige demokratische Bewerber für den Senat, während Young auf seiner Homepage eine alternative News-Seite zum Irak-Krieg munitionierte. Zu Wort kommen auch einige Veteranen. Konzertszenen mit den Songs von „Living At War“, „Ohio“ und „For What It’s Worth“ werden beliebig eingestreut – die konfuse dramaturgische Struktur ist ja ein Kennzeichen von Neil Youngs filmischen Arbeiten. Doch Shakey vermeidet Belehrung – die wütenden Reaktionen von Rednecks, aber auch jungen Leuten bei einem Konzert in Georgia werden süffisant ausgestellt: Arschlöcher, Vaterlandsverräter, sonofabitch! pöbeln dieselben Zuhörer, die eben noch begeistert mitgewippt hatten. Young revidiert mit diesem wüsten Alterswerk sein eigenes Verdikt „You’re all just pissin‘ in the wind“. Und schifft selbst in den Rückenwind.

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