Das Leben ist ein Spiel von Claude Chabrol :: ab 8. Januar

Claude Chabrol, einer der Altvorderen der Nouvelle Vague, hat in seinem 50. Film ein beliebtes Sujet im Kino aufgegriffen: Gangsterpärchen. Der Plot des Krimi-Liebhabers Chabrol entspricht den Regeln des Genres: Da lockt ein Coup, der etwas zu groß scheint; das Pärchen, Gauner mit Ehre und Stilwillen, gerät an skrupellose Gangster und in Lebensgefahr. Überraschend ist der Feinschliff, mit dem der Bourgeoisie-Kritiker Chabrol die Zuschauer irritiert: Er überträgt die Unsicherheit der äußeren Umstände auf die inneren. Sind der Scheckbetrüger Victor (Michel Serrault) und seine als sexueller Köder agierende, jüngere Partnerin Betty (Isabelle Huppert) wirklich ein Paar? Basiert ihre Beziehung bloß auf der gemeinsamen kriminellen Energie, mit der sie ihren Kaviar und ein großbürgerliches, geordnetes Leben in Paris finanzieren? Oder beides? Die Möglichkeit, den anderen zu betrügen und Spaß daran zu haben, so das Fazit des Films, ist vielleicht schon alles, was Menschen aneinander bindet.

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