David Bowie – The Rise And Fall Of Ziggy Stardust: Die „Deluxe Edition“ zum 30. Jubiläum von Ziggy Stardust :: EMI

Wenn Glam Rock, dann manches von T. Rex, aber vor allem „Ziggy Stardust“ Die Geschichte hier war ja ziemlich wirr, aber was soll’s. Wir hören da bald was von einem Eindringling aus dem Weltall, der verspricht: „TU be a rock V rollin‘ bitch for you“, und mehr autobiografisch erklärt Bowie ein paar Verse später: „I’m busting up my brains for the words.“ Von „hazy cosmic jive“ ist im nächsten Song die Rede und von einem Sternenwesen, das uns alle treffen möchte (Zweck: „to blow our minds“) und uns die frohe Botschaft bringen will: „Let all the children boogie!“

Was nicht so ganz neu war. Denn ein Jahr vorher hatte nach dieser Devise Marc Bolan „Electric Warrior“ aufgenommen. Aber dann ist erst mal Schluss. Die Cover-Version von, „It Ain’t Easy“ unterbricht den wie auch immer wirren Erzählfluss abrupt. Das hatte Dave Edmunds schon besser (und Komponist Ron Davies auf seinem obskuren A&M-Debüt mit der Originalaufnahme überhaupt am allerbesten) interpretiert. Aber dann geht eine ganz andere Geschichte los. Ein animalischer Rockstar mit langem schwarzem Haar taucht plötzlich auf, der die ganze Nacht lang seine „songs of darkness and disgrace“ vorträgt. Des weiteren ist von selbstverliebten Rock’n’Roll-Stars „with God given ass“ die Rede.

Dass Bowie vom Donner gerührt war, als er 1967 das Demo-Tape der (da noch unveröffentlichten) ersten Velvet Underground-LP hörte, das sein Manager aus New York mitgebracht hatte, hört man nirgends so klar wie bei seiner Hommage „Suffragette City“. Und von irgendeinem Rockstar handelt – wenn das keine Fehldeutung ist – auch „Rock’n’Roll Suicide“. Von einem abgehalfterten ohne Zukunft, von dem es hier heißt: „You’re too old to lose it, too young to choose it.“ Die Geschichte kann man also vergessen.

Als Zugabe findet man auf der zweiten CD mit einem Dutzend Demos, Remixes und nicht ganz so raren Aufnahmen von „Amsterdam“, „Velvet Goldmine“, „The Supermen“ und seiner stark am Rolling Stones-Arrangement orientierten Version von „Round And Round“ gleich sieben Bonus-Tracks mehr als auf dem Rykodisc-Remaster von 1990. Auch „Sweet Head“ mit dem blasphemischen Vers „Till there was rock you only had god“. Was John Lennon und Pete Townshend bekanntlich etwas anders sahen.

Abonniere unseren Newsletter
Verpasse keine Updates