David Judson Clemmons – Life In The Kingdom Of Agreement

Am Anfang haucht David Judson Clemmons fast. Erinnert ein bisschen an Chris Eckman, aber lange bleibt er nicht so still. Und selbst in der Ruhe wohnt hier eine leise Wut. Auf das unerbittliche „Sears“ („We can fake away die crying/ But we can’t fake away the scars“) folgt JBeautiful You“, ein sich langsam aufschwingendes Stück über schmerzhafte, nötige Veränderungen. Die Instrumentierung unterstützt die gespenstisch eindringliche Atmosphäre, schwankt zwischen knorrig und gewaltig.

Wer Clemmons von Jud oder The Fullbliss kennt, wird einiges erwarten – oder doch wieder überrascht werden. Die Grundstimmung ist noch ein wenig düsterer. Aber zwischen den schwelgerischen Melodien, den schweren Gitarren und dunkelbunten, oft kryptischen Texten versteckt sich eine Menge Hoffnung und Sehnsucht, viel Kraft. Und manchmal klingt sogar die Depression so schön. Das schleppende „Caucasia“ erinnert an die guten Momente von Pink Floyd, wenn sie nicht im Pomp versanken, sondern blanke Verzweiflung in psychedelische Watte packten. Die Erlösung kommt mit „The Perfect Life Is Here“, aber so ganz mag man das Clemmons nicht glauben. Dafür klingt „Scars II“ zu gemein, und „Behind The Face“ hat doch auch einen Haken.

Man muss diese Songs wieder und wieder hören. Auch wenn man nie wissen wird, was sich genau dahinter verbirgt. Das macht ja den Zauber aus: Da passiert irgendwas, das einen in Atem hält und nicht zur Ruhe kommen lässt. Ein Album wie ein gefährliches Geheimnis.

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