David Sylvian -Evyerything And Nothing
Anscheinend produktiver denn je, hat Synthie-Pop-Maestro Sylvian nach „Dead Bees On A Cake“ und „Approaching Silence“ mit diesem Doppel-Album so etwas wie eine Zwischenbilanz vorgelegt. Nur ist „Everything And Nothing“ entschieden das Gegenteil einer „Best Of‘-Werkschau. Bei der weit überwiegenden Mehrzahl der 29 Aufnahmen handelt es sich um Alternativ-Fassungen, komplette Remixes, entlegene Raritäten und gänzlich unveröffentlichtes Material. Die älteste Aufnahme hier ist die neueste: Das 1979 bei den Sessions zu der Japan-LP „Gentlemen Take Polaroids“ eingespielte, niemals veröffentlichte und seither verschollen geglaubte „Some Kind Of Fool“ hat er für diese Retrospektive teils neu aufgenommen und ganz neu abgemischt.
Überarbeitet hat Sylvian auch das ursprünglich für das Meisterwerk „Secrets Of The Beehive“ geplante „Ride“, eine dieser epischen Balladen, die so klingt, als hätten sie Burt Bacharach und Scott Walker gemeinsam komponiert. Der Begriff „re-recording“ bekommt bei vielen dieser Aufnahmen eine ganz neue Bedeutung. Niemals zufrieden auf das vollbrachte Werk zurückblickend, betrachtet David Sylvian vermutlich auch dieses Album als ein work in progress.