DER REGENMACHER von Francis Ford Coppola :: ab 2. April

Ja, ich bekenne mich schuldig, bei keinem Buch von John Grisham über die ersten zehn Seiten hinausgekommen zu sein. Vielleicht bin ich zuwenig im Urlaub, wo einen derartige Lektüre bei einem Sonnenstich nicht allzu sehr anstrengt. Und doch mag ich den Vielschreiber und seine Schmierenkrimis nicht, denn er begegnet mir ständig im Kino mit der Penetranz eines Vetreters wie Deck (Danny DeVito), der Unfallopfern die Visitenkarte des Anwalts Bruiser Stone (Mickey Rourke) aufschwatzt Ich wollte mir keine Grisham-Verfilmung mehr ansehen, aber für Coppola, Sie ahnen es, riskiert der Cineast viel, denn Coppola hat auch stets viel riskiert. Rudy (Matt Damon), ein idealistischer Jura-Abasolvent, kriegt einen Job bei dem öligen Bruiser, der zudem einen Pornoschuppen unterhält. Als der untertaucht, muß Rudy allein seinen ersten Fall durchstehen: Eine Familie verklagt einen Versicherungskonzern, vertreten durch Leo F. Drumrnond (Jon Voight) und seinem Stab, der nicht die Behandlung ihres an Leukämie erkrankten Sohnes bezahlen will. Die Story benötigt Feingefühl, sonst wird es peinlich und pathetisch wie bei anderen Grishams. Und Coppola erzählt sie als unaufgeregter, desillusionierter Menschenfreund, DeVito, Voight und der kurze Auftritt von Rourke sind köstlich, und so unprätentiös wie Damon war lange kein Jungdarsteller mehr. Das Buch lese ich trotzdem nicht.

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