Die Liebe in mir :: Mike Binder (Start 23. 8.)

So richtig getraut hat sich Hollywood bislang nicht, das Leid der Angehörigen von Opfern des n. September 2001 zu thematisieren, mit Stars und noch größeren Emotionen. Insofern muss man Respekt haben vor Binders Wagemut, mit Adam Sandler vom psychischen Knacks eines Mannes zu erzählen, dessen Frau und drei Töchter bei den Terroranschlägen umgekommen sind. Vom Verlust traumatisiert, wird Charlie zum sonderlichen Einzelgänger, der sich mit Musik und Kopfhörern auf der Straße isoliert und mit seinem Elektroroller durch New York kurvt. Sein alter College-Freund Alan (Don Cheadle) kann ihm nicht helfen, auch eine Psychiaterin (Liv Tyler) dringt nicht zu ihm durch. Und der Zuschauer mag auch nicht so richtig Anteil nehmen an der Verbitterung dieser Figur, deren aggressive Ausfälle und autistische Anfälle Sandler spielt, als wäre er ein trauriger Clown. Binder dreht zuletzt die vorzügliche Romanze „An deiner Schulter“, diese Story aber fühlt sich zu konstruiert an. Die Geschmackssicherheit, Charlie vor seinem Schmerz in „Love Reign Over Me“ von The Who oder Bruce Springsteens „Drive All Night“ flüchten zu lassen, hilft da auch nicht.

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