Die Sterne: Deutsch und funky sein

Die sogenannte Hamburger Schule ist eine veritable Schwatzbude. Was manche der Musikanten so zusammenreden, wenn der Tag lang ist, kann Hirnwütigkeit auslösen. Jenseits des Schwadronierens aber schaffen sie oft gute Musik. Wie Die Sterne.

Drei Alben haben sie unter schönen Titeln wie „Fickt das System“, „Wichtig“ und „In echt“ beim Independent-Label L’age D’or herausgebracht „Posen“ erscheint nun in ganz großem Stil, und der Groove-Rock des Quartetts scheppert und quengelt jugendbewegt und E-Piano-getrieben wie immer. Die Sterne orientieren sich halt nicht an den üblichen Songschreiber-Ikonen, sondern eher am Funk von Parliament, Sly Stone oder Funkadelic. Deutsch reden und doch funky sein? Das klingt dann ungefähr so: „Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten/ Wir fühlten uns ganz schön bedeutend.“ Weil Die Sterne auch Humor haben, persiflieren sie den lustigsten Treppenwitz: „Die neue Platte ist unsere beste.“ Sagen alle, stimmt immer. Und die Hamburger Schule analysiert brav: „Die Festung Europa und die Wiedergroßmacht Deutschland haben Spuren hinterlassen in den Texten der Sterne.“ Wer sie findet, darf sie behalten.

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