Diverse – Heartworn Highways
Gar keine Wiederveröffentlichung, wenn man es genau nimmt. Vor ein paar Jahren erschien „Heartworn Highways“ auf DVD, ein von James Szalapski zur Jahreswende 1975/76 aufgenommener Film über die jungen Country-Adepten in den Südstaaten (nicht nur in Nashville, Tennessee). Was heute klassisch oder wenigstens gut abgehangen ist, galt damals als „Outlaw Country“ oder „Progressive Country“. Also: Townes (nicht mehr ganz neu) Guy Clark (dito). Rodney Crowell, John Hiatt und Steve Earle (echt jung), dazu David Allan Coe, Gamble Rogers, Larry Jon Wilson und Steve Young.
Die Songs, die im Film beiläufig – im Studio, in der Pinte, im Wohnzimmer – gesungen werden, sind hier zum guten Teil dokumentiert, einiges Altbackene wurde weggelassen. „Heartworn Highways“ ist ein Home Movie und hat manche Längen, nicht immer ist dem Geschehen zu folgen. Ein paar Dialoge sind auch auf dem Album zwischen die Songs geschnitten – wie man damals halt so redete.
Townes spielt „Waitin‘ Round To Die“ und „Pancho And Lefty“, womit das Wesentliche schon gesagt ist, Earle hat drei Auftritte, Hiatt nur einen mit „One For The One“. Rodney Crowell gibt am Weihnachtsabend „Silent Night“.
Trotz der improvisatorischen Natur dieser Aufnahmen ist manches packend, anderes rührend. Es war ein Zirkel von Trinkern und Drogensüchtigen, die sich beinahe alle die Karriere (und ihr Leben) ruinierten: natürlich Van Zandt, aber auch Earle und Hiatt waren knapp davor, niemals zurückzukommen. Am schönsten: der hermeneutische Vortrag über Gott, der neben den Rindern auch den Whiskey geschaffen habe. Dann kommt Townes‘ Todeslied.