Dokumentationen und Anthologien: Don’t Look Back, 1967

„Don’t Look Back“ zeigt den Künstler am Scheideweg. Ein letztes Mal tourt Bob Dylan 1965 allein mit der akustischen Gitarre durch England, „Bringing It All Back Wome“war gerade erschienen, und ein Jahr später sollte der frühe Folk schon im Rock-Maelstrom der Hawks untergehen und einige der alten Fans ratlos bis wütend zurücklassen. Doch bereits in „Don’t Look Back“ ist Bob Dylan abseits der Bühne nicht der friedensbewegte Folksänger, sondern nimmt bereits seine rätselhafte, surreale, arrogante, zynische und bis heute unerreichte Rockstar-Coolness an. Wie Aliens wirken die New Yorker Hipster Dylan, sein Manager Albert Grossman und Bob Neuwirth unter all den englischen Folkmusikern, Fans und Journalisten. Mag „Don’t Look Back“ als Dokumentarfilm geplant gewesen sein und mit seiner direkten Handkameraästhetik auch heute noch als Meisterwerk des Cinema verite gelten, ist es doch vor allem Dylans grandiose Inszenierung seiner eigenen Person, die „Don’t Look Back“ so unverzichtbar macht. Killer-Szene: Die ikonische Eingangssequenz, in der Dylan zu „Subterranean Homesick Blues“ die Pappkarten mit Schlüsselwörtern aus dem Songtext in die Kamera hält.

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