Dolly Parton – Those Were The Days

Zwei Jahre nach „For God And Country“, Partons unsäglichem Hurra zur Irak-Invasion, ist sie mit ihrem aktuellen Album auf Wiedergutmachungstour. Folksy und friedensbewegt trällert sie sich durch „Where Have All The Flowers Gone“ und „Blowin‘ In The Wind“, an ihrer Seite Linke und Liberale wie Judy Collins oder Roger McQuinn. Opportunismus oder Schizophrenie? Immerhin gerierte sie sich gerade erst ultra-patriotisch beim Absingen von „The Ballad Of The Green Berets“, jenem zackig-martialischen Hohelied auf die Soldatenehre, das schon in den 60er Jahren den Kriegsgegnern entgegengeschmettert wurde. Auch Lennons unfrommes „Imagine“ muß herhalten: „No hell below us, above us only sky“ singt Dolly mit derselben Emphase wie gestern noch bigotte Erweckungslyrik aus eigener Feder: „l’m here to tell you that Satan is real.“ Dolly Parton, so gespalten wie Amerika selbst.

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