Dot Allison – Exaltation Of Larks :: Mystisch bis bedrohlich: Die Britin haucht zu akustischen Gitarren
Vielleicht haben Sie schon von Dot Allison gehört: Die Schottin war dem Vernehmen nach mit Pete Doherty liiert, bevor Kate Moss ins Spiel kam. Allison ist die Gute in dieser Geschichte, weil sie Doherty wegen dessen Drogenmissbrauch verlassen haben soll. Die Rede ist auch von gemeinsam geschriebenen Songs, die eine Duett-Platte hätten ergeben sollen, allein, es wurde nichts daraus.
Nach einem Solodebüt in EP-Länge und dem Longplayer „We Are Science“ liegt jetzt das zweite Album vor. Allison. die einst bei den Post-Clubbern One Dove und später mit Massive Attack sang, taucht auf „Exaltation Of Larks“ tief ins (Prä-)Psychedelische ab und hat eine Art Unterwassermusik gemacht, in der alles in Zeitlupe zu passieren scheint und in der Ferne mystisch – und manchmal subtil bedrohlich – glänzt. Im Kern stehen immer einige akustische Gitarren, vor allem aber Allisons gehaucht-verzückte Stimme. Nicht selten kommt eine Ahnung von irisch-keltischer Folklore dazu, etwa bei „In Deep Water“, das mit Djembe und Fiddle verstärkt wird.
Doch Allison ist keine Indie-Version von Loreena McKennitt; den Grundton dieser bezaubernd-rätselhaften Platte kennt man von Dusty Springfield, den Seher-Liedern von Neil Young und – vor allem bei dem Feenlied „Tall Flowers“ – Nick Drake. Produzent Kramer (Galaxie 500, Low) stellt „Exaltation Of Larks“ in riesige Hallräume, spielt gespenstische Banjos und betont mit seinen wabernden Klangwällen das traumhaft Unwirkliche in diesen sehr einfachen, sehr elegischen Liedern. Nehmen Sie diese Platte für den Herbst; sie füllt einen Raum mit großer Ruhe.