Double Trouble – Been A Long Time

Doch, der Himmel weinte gewiss eine ganz dicke Träne, als im Sommer 1990 Stevie Ray Vaughan in einem Hubschrauber aus demselben fiel und nicht nur Blues-Afficionados erschüttert zurückließ (die aber ganz besonders). „Cry sky please let your tears fall on me“, heißt deshalb auch noch zehn Jahre später die erste Zeile des ersten Albums seiner treuen Rhythmusgeber Tommy Shannon und Chris Layton alias Double Trouble.

„Been A Long Time“ als Debüt des Duos zu annoncieren, ist allerdings einigermaßen fragwürdig, zumal hier entscheidend auch jene beiden Musiker mittun, mit denen Shannon und Layton 1992 als Are Angels aus der Asche emporstiegen. Charlie Sexton, zuletzt Guitar-Wizzard bei Dylan, schaut besorgt in den Spiegel seiner Seele, auch Kollege Doyle Bramhall II ist mit „Say One Thing“ schwer um Selbstfindung bemüht Da muss schon eine Susan Tedeschi kommen, um die kontemplativen Jungs in Schwung zu bringen. Die 30-jährige Blues-Frau aus Boston, zuletzt auch Tour-Arbeitgeberin von Double Trouble, vereinnahmt den Led Zep-Kracher „Rock And Roll“ so lässig und lasziv, als wären Diskussionen über Robert Plants Zitronen und Gitarren als Phallus-Symbole nie nötig gewesen.

Später macht’s sich Tedeschi“In The Garden“ wohlverdient gemütlich. Ganz nah an die Quelle geht’s dann noch mal mit Muddy Waters‘ „She’s All Right“ im klassischen Trio mit Bramhall und mit einem Griff ins Johnny-Watson-Songbook: „In The Middle Of The Night“ ist texanisches Blues-Understatement vom Feinsten und bringt in einem Duett von Lou Ann Barton und Brother Jimmie (Vaughan) bewegte Nächte in Austins legendärem Blues-Club „Antone’s“ zurück. Allzweckwaffe Dr. John schnurrt „Baby, There’s No One Like You“, Willie Nelson pling-plongt ein Willie-Nelson-Solo, und am Himmel leuchten plötzlich Millionen Sterne.

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