Down By The Jetty :: Canvey Island sei mit den Ölraffinerien und Malochern, dem Gestank und der prekären Wasserlage so etwas wie Britanniens Delta, erklärte Wilko Johnson den rabaukigen, ungeschliffenen Rhythm &Blues seiner dort beheimateten Band. Die Verwandtschaft zwischen der Mississippi-Mama und dem Themse-Spross ist in der Tat unüberhörbar, auch wenn die Schublade Pub-Rock andere Assoziationen weckt. Es stimmt, dass Dr. Feelgood primär Pubs bespielten, bevor sie 1976 mit ihrer fulminanten Live-LP „Stupidity“ diesen Circuit sprengten und groß herauskamen. Doch war die Pub-Rock-Szene keineswegs musikalisch homogen, es wurden auf meist rustikale Weise Country, Folk und Rock verarbeitet. Dr. Feelgoods Ausgangsmaterial war Blues, wobei Wilkos perkussiver Gitarren-Stil, erratische Soli und wilde Licks inklusive, mehr von Landsmann Mick Green beeinflusst war als von amerikanischen Vorbildern. „Down By The Jetty“ war der erste Streich, Johnson verließ die Band nach dem dritten, beim Advent des Punk.(Grand)