Doyle Bramhall II: Blues mit Funk

Dieses Debüt ist derart zwingend, daß man sich fragt, warum es etst jetzt veröffentlicht wird. hat die Parade-Biographie eines Musikers, der zu Höherem berufen ist: Sohn eines Schlagzeugers, Gitarre gelernt, Vorspielen bei Stevie Ray Vaughan, dann gemeinsam mit dem auch nicht unbekannten Charlie Sexton seine Band Are Angels gegründet Dennoch dauerte es lange, bis dieses – selbstverständlich nach seinem Schöpfer benannte – Album erschien. Es wird vom notorischem Progressiv- und Alternativ-Label Geffen veröffentlicht, das hat auch einen guten Grund: Blues-Rock und Rhythm ’n‘ Blues, nach Bramhalls Verständnis, sind längst keine knarzige Angelegenheit mehr, nirgendwo rieselt hier der Staub. „More R than B“, sagt er selbst zu seiner Musik. Bramhall spielt sogar den Baß und singt kompetent.

Doch das Überragende an „Doyle Bramhall II“ sind die Produzentinnen: Wendy & Lisa, schon als Prince-Begleiterinnen nicht unterschätzt, bringen den Funk in die Musik, sie spielen auch Keyboard und Baß. Sogar die alte Muse Sheila E. bedient wieder die Percussion. Bramhall ist dennoch kein Neutöner, er bleibt immer auf dem Gebiet des Schönklangs und traktiert als Songschreiber das Gefühlige. Sehr souverän, sehr reif.

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