Dr. John – N’Awlins Dis Dat Or D’Udda

Wieder eine Ode an New Orleans, mit Randy, B.B. und anderen Eine Hommage ans geliebte New Orleans solle seine neue Platte werden, hatte Dr. John im Vorfeld dieser Veröffentlichung verkündet, eine Neuinterpretation des musikalischen Erbes seiner (künstlerischen) Heimat. Das nun ist freilich eine Prämisse, die schon vielen Werken des Malcom Rebennack hätte vorstehen können.

Einmal drinnen im neuen Album des night trippers, braucht man solche Erklärungen ohnehin nicht Schon wenn beim zweiten Song, einer inbrünstig lahmenden Version von „When The Saints Go Marching In“, der Second Line Groove einsetzt jene unberechenbar schwankende Königsdisziplin aller traditionell interessierten Musikologen, stehen alle Topoi von New Orleans im Raum, Trauen Freude, Tod, Auferstehung, Spannung, Entspannung, alles steckt in Johns natürlich unerschütterlichen Pianospiel und dem psalmistischen Flehen von Kirchensängerin Marvis Staples – zumal, wenn die Dirty Dozen Brass Band dann beim nachfolgenden „Lay My Burden Down“ den Sack mit jubilierendem Mardi Gras zumacht. Da John ein alter Weggefährte und sein Anliegen ein ehrenwertes ist, ist die Gästeliste auf JI’Awlinz Dis Dat Or D’Udda“ groß. Randy Newman singt die olle R&B-Kammelle „I Ate Up The Apple Tree“, Willie Nelson knödelt Pleasant Josephs „You Ain’t Such A Much“, Cyril Neville gibt Dr. Johns schöne Eigenkomposition „I’m Going Home“, auch B.B. King hält mehrmals rein. Und dann ist da noch eine Armada von New Orleans natives: Earl Palmer, Smokey Johnson, Dave Bartholomew, um nur einige zu nennen.

Neben dem eigenen Aplomb hat es Dr. John vor allem diesen Veteranen zu danken, dass „N’Awlins“ nicht eine Oldie-Show selbstgefällig abgefeierter Standards geworden ist. Sondern seine beste Platte seit langen Jahren.

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