Dracula :: Regie: Patrick Lussier (Start 26.4.)

Nach mehr als lOO Jahren ist die Legende doch schon etwas ausgelaugt und müsste der Typ eigentlich noch fahler aussehen als ohnehin: „Dracula“, der Fürst der Finsternis aus dem Schauerroman von Bram Stoker, ist der häufigste Wiedergänger des Kinos. Nachdem Wes Craven mit „Scream“ den Slasherfilm ironisch und nach allen Regeln des Genres wiederbelebt hat, führt er als Produzent nun dem Vampirfilm frisches Blut zu. Deshalb ist Gerard Buder als Dracula gestylt

wie ein Rockstar und tropft reichlich Kunstblut in die Dekolletes vollbusiger Blondinen. Der Prolog verweist noch mal auf Stokers Sage, auch deren Figuren ähneln dem Ensemble in der Gegenwart. Christopher Plummer verkörpert den alten Abraham Van Helsing, der in seinem Tresorraum den Sarg mit Draculas Körper verwahrt Als Einbrecher den Deckel öffnen, werden sie die erste Mahlzeit des wiedererwachten Blutsaugers. Van Helsing furchtet nun um seine Tochter Mary und fliegt mit seinem unbedarften Assistenten Simon (Jonny Lee Miller) zu ihr ins sündige New Orleans. Regisseur Patrick Lussier war Cutter der „Scream“-Trilogie und folgt auch jetzt eher dem Horror-Tand der letzen Jahre statt klassischem Grusel. Da werden Silbernägel verbauert, Kung Fu-Tritte ausgeteilt wie bei „Buffy“ oder“Matrix“ und wird sogar zur Kettensäge gegriffen. Als nette Referenz an die Jungfrau Maria und Draculas Vorliebe für blutjunge Mädchen jobbt Mary in einem Virgin Megastore, was aber zur dreisten Reklameschleife ausgewalzt wird. Immerhin wurde aus der Bibel eine clevere Exegese für die Herkunft von Dracula und sein blasphemisches Abendmahl hervorgekramt.

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