Duke Ellington Blues In Orbit :: In post-mitternächtlichen Sessions aufgenommen , in wechselnden Besetzungen und Stimmungslagen der Beteiligten, fehlt „Blues In Orbit“ der ideelle Überbau einer Suite, der große kompositorische Wurf. Die Meriten dieses Albums von 1960 liegen anderswo: im anstrengungslosen Swing, in der Synergie unterschiedlich klangfärbender Instrumente einer Big Band, in flüssig-spontanen Improvisationen im Rahmen nicht rigider, aber durchaus disziplinierender Arrangements. „Primarily, this is a blues album“, schreibt Produzent Teo Macero in den Liner Notes, als wollte er schon vorab ein wenig von dem Wasser abgraben, das Kritikermühlen damals anzutreiben pflegte. Dabei verweisen bereits die Titel der Tunes auf deren hybrides Wesen, lassen keinen Zweifel aufkommen an der musikalischen Motivation von Duke Ellington und seinen Award Winners: „The Swingers Get The Blues Too“,“Sweet And Pungent“,“C Jam Blues“,“In A Mellow Tone“. Macero macht Angaben über die Atmosphäre im Studio, deren Entspanntheit sich in der resultierenden Musik niedergeschlagen habe, lobt gleichzeitig aber die nie lockerlassende Anspruchshaltung des Orchester-Dompteurs: „Duke Ellington, in a way, is like Stravinsky or Picasso in that he never settles for the comfortable way“. In diesem Spannungsfeld zwischen Relaxation und Sophistication, zwischen Jazz und Blues liegt die nachhaltige Faszination dieser Platte. Gute Pressung.